Bernburg, 19.03.2024
In der Wohngruppe „Coppi“ in Bernburg steht in einer kreativ vorbereiteten Lernumgebung ein selbstgebastelter Vulkan. In dem Vulkan ist ein Ei, aus dem ein grüner Drachen schlüpft, der die zwei- bis dreijährigen Kinder mit einem freundlichen „Hallo“ begrüßt, auf das die Kinder mit großen Augen und anfänglicher Zurückhaltung reagieren.
Kerstin Hülße, Fachschülerin im dritten Ausbildungsjahr, leiht dem Drachen ihre Stimme und erweckt die Handpuppe somit zum Leben. Mit ihrer Beobachtungsgabe nimmt sie die Stimmung der Kinder wahr und spiegelt diese mit der Handpuppe, sodass sich die anfängliche Schüchternheit in kindliche Neugier verwandelt. Kerstin Hülße initiiert Sprechanlässe, auf die die Kinder im Verlauf des pädagogischen Angebotes immer mehr eingehen. Eine lebensnahe und handlungsorientierte Ausrichtung des Angebotes wird verknüpft mit einer stringenten Kommunikationsorientierung (= Grobziel): Der hungrige Drachen wird mit verschiedenen Obst- und Gemüsesorten gefüttert, die von den Kindern benannt (= Feinziel) und natürlich auch verkostet werden.
Im anschließenden Reflexionsgespräch zwischen Fachschülerin, Mentorin und Lehrerin wird u.a. das Verhältnis von Planung und Spontanität thematisiert. So bildet eine pädagogische Angebotsplanung einen Rahmen in dem spontanes, flexibles Handeln unabdingbar ist. Kerstin Hülße ist es in besonderem Maße gelungen, die Bedürfnisse der Kinder wahrzunehmen und situationsbezogen darauf zu reagieren.